Dienstag, 30. September 2008

Pressemitteilung: Stellungnahme Spartacus zur Besetzung der V. Wildwuchs

Pressemitteilung 3o.o9.o8 des S P A R T A C U S

Das Spartacus begrüßt die Besetzung der Villa Wildwuchs am Babelsberger Park. Die junge alternative Szene in Potsdam nimmt sich damit, was sie dringend braucht – und folgt den Aufrufen von Lokalpolitikern, z.B. von den Grünen oder vom BürgerBündnis. Die hatten im August auf einer Podiumsveranstaltung zur angespannten Lage der Jugend- und Soziokultur sinngemäß gesagt: „Ihr wisst, was Ihr wollt, also holt es Euch…!“

ABER: Unabhängig von „Gesprächen“, die Oberbürgermeister Jakobs über die Zukunft der DER VILLA angekündigt hat, sollte der Öffentlichkeit klar sein:

*Die prekäre Situation der Jugend- und Soziokultur in Potsdam ist ein FAKTUM.
Mit der Villa Wildwuchs wird gerade ein Ort für kreative Ideen zurückgewonnen. Doch ein „KULTUR“-Raum im Wortsinne wäre damit noch nicht geschaffen.

Damit Jugend- und Soziokultur in der Stadt eine Zukunft hat, braucht es mehr!

Mit dem Spartacus-Club und -Kulturzentrum sowie dem S 13-Jugendclub ist der Stadt ein entscheidender Teil Vielfalt verloren gegangen. Wenn die Potsdamer Verwaltung weiterhin plant, die alternative Kulturszene am Standort Schiffbauergasse zu zentralisieren, dann hat sie keine Ahnung wie Jugend- und alternative Kultur funktioniert:

*Junges Kulturleben braucht verschiedene Orte, verschiedenen Szenen.
*Eine junge alternative Szene und Kultur lebt ausschließlich aus ihrer Vielfalt.
*Keine junge Kultur in der Innenstadt bedeutet, eine Innenstadt ohne Jugend.

Also:
Wenn Ihr (Politiker) das so wollt, dann wandert das junge Potsdam geschlossen nach Berlin aus… Dann könnt Ihr ja sehen, wer Euch später um Eure Schlösser und Garnisonkirchen schiebt.
Viel Spaß!

Zur Klarstellung von jüngsten Presseartikeln:
Sympathisanten und Mitglieder des ehemaligen Spartacus halten sich zeitweise in
der Villa auf,
– um Zeichen für Alternativkultur zu setzen
– um sich mit den BesetzerInnen zu solidarisieren
Nichts desto trotz ist die Villa kein geeignetes Objekt für den Spartacus!!!

Für Rückfragen könnt Ihr uns unter buero@spartacus-potsdam.de erreichen.

Freitag, 12. September 2008

Presseerklärung Chill out e.V.

„Spartacus“ auf Raumsuche-Odyssee geschickt

Jugend in Potsdam braucht zeitnah Räume zur Entfaltung - auch und gerade in der Innenstadt!

Schade!!! – Mit der gestrigen Ablehnung des so plausibel wirkenden Antrages der Linken, das Terrassenrestaurant Minsk am Brauhausberg als Ausweichobjekt für den Verein Spartacus und dem Jugendclub „S 13“ zu nutzen, wird wieder ein Problem in die kommunalpolitische Warteschleife geschoben.
Chill out e.V. – Verein zur Förderung akzeptierender Drogenarbeit unterstützt den Spartacus e.V. bei der zeitnahen Etablierung eines geeigneten Raumes für Jugendkultur in der Innenstadt. Wie in den letzten Wochen oft betont, ist das Wegbrechen des gemeinsamen Standortes von Spartacus e. V. und Jugendclub „S13“ in der Schlossstraße nicht hinnehmbar und hat fatale Auswirkungen auf die Entwicklung von Jugendkultur und Gestaltung von Lebenswelten Jugendlicher in unserer Stadt. Chill out e. V. widerspricht Aussagen in der letzten SVV, denen zu Folge Spartacus e. V. nur eine reiner party- und Konzertveranstalter sei. In seinen Räumen an der Breiten Straße haben die Organisatoren des Spartacus e.V. demonstriert, dass Jugendkultur und Jugendarbeit in weitgehender Selbstorganisation und durch intensive Teilhabe junger Menschen etabliert und gestaltet werden kann. Im Aufbau befindet sich eine Kooperation zwischen beiden Vereinen, mit dem Ziel funktionierendes Suchtpräventionskonzept für Jugendclub und Partys zu entwickeln. Ohne zur Verfügung stehende Räume kann dieses Ziel nicht realisiert werden.
Chill out e. V. ist und bleibt bereit, Spartacus e. V. konzeptionell, planerisch und bei der konkreten Nutzung eines weitgehend selbstorganisierten, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Jugendsozial- und Kulturarbeit betriebenen und ausgestalteten Raumes für Jugendkultur in der Innenstadt zu unterstützen. Die schnellstmögliche Wiederbelebung des Minsk als Jugend- und Kulturstätte wäre ein klares Zeichen Potsdams dafür, dass nicht kommerz- und konsumorientierte Räume für junge Menschen machbar und unterstützenswert sind.

Annett Bauer
Vorstand Chill out e.V.

Donnerstag, 11. September 2008

Pressemitteilung zur STAVO am 10.08.2008

Nachdem sich am 28.08.08 auf dem vom Spartacus eingeladenen Podium alle Fraktionen außer der CDU, welche mit Abwesenheit glänzte und der SPD, welche sich eher verhalten äußerte, zugesichert hatten eine schnelle und konkrete Lösung für das Spartacus und das S13 zu finden, gab es gestern eine überraschende und herbe Niederlage für die Zukunft der Potsdamer Jugend/Subkultur. Vor einigen Monaten gab es einen sehr wagen Beschluss der StVV zur Bereitstellung der neuen Räumlichkeiten des am 31.04.08 geschlossenen Spartacus. Woraufhin Monate nichts geschehen war und die Jugendlichen auf der Straße saßen, sollte nun ein Entschluss gefasst werden, dass bis zum 31. Oktober adäquate Räume fürs Spartacus und S13 gefunden werden sollen. Des weiteren sollte dies zur Chefsache des OB erklärt werden, was der bedeutende Stadtkanal bereits ist. Statt diesem Antrag, dem die Unterstützung von unter anderem Bürgerbündnis, Bündnis 90/Grünen und der Familienpartei zugesichert war, wurde nun unter Mittäterschaft, der eben Genannten, der alte und nichts sagende Beschluss neu gefasst. Somit können sich alle Beteiligten darauf ausruhen, dass sie prinzipiell dafür waren,aber mit dem Wissen, dass das Ganze unter den Aktenbergen der Stadtverwaltung für die nächste Zeit wieder verschwinden wird.
Dazu Tamás Blénessy Referat für Öffentlichkeitsarbeit des ASta`s der Universität Potsdams: " Wer so verantwortungslos mit dem Vertrauen junger Menschen umgeht, muss sich über Politikverdrossenheit in der jungen Generation nicht wundern und auch nicht, dass die Jugend radikalere Mittel findet sich Ausdruck zu verleihen." Obwohl sich in letzter Zeit sowohl der AStA der Universität Potsdam, der Suchtpräventionsverein Chillout e.V. und die Kunst und Ausstellungsorganisation Kunsttick für den Umzug des Spartacus und S13 in das Gebäude des Minsk ausgesprochen haben und sich auf eine Mitnutzung der Räume und weitere Kooperation mit dem Spartacus e.V. gefreut haben, wurde nun im Prinzip dagegen entschieden. Mit dem Abschluss in der Stadtverordnetenversammlung die Idee der Renovierung des Minsk sei unrealistisch, nicht bezahlbar und der Antrag reine Wahlkampftaktik der Linken, könnte man dem Oberbürgermeister, welcher diese Aussage sinngemäß wiedergab, eine Realitätsverschiebung vorwerfen. Sind die Möglichkeiten, die eine Stadt Potsdam ausschöpft um ein Stadtschloss zu bauen unter solchen Gesichtspunkten nicht vielmehr unrealistisch, nicht bezahlbar und reines Taktieren?
Dazu Leonard Ziege von den Freunden des Spartacus: "Wir können nur unser vollkommenes Unverständnis über diese Entscheidung äußern und die Vertreter der Fraktionen bei ihrem Wort vom 28.08.08 nehmen und die Räume einfach besetzen, wenn die Stadt sie uns nicht zur Verfügung stellt." Der erste Schritt in diese Richtung wurde gestern Abend auch schon getan, als eine Spontandemonstration mit lauterMusik über die Lange Brücke Richtung Innenstadt zog. Diese wird auch nicht die Letzte gewesen sein!

Dienstag, 9. September 2008

*Tanzen für das Minsk*

Ab Sonntagmittag konnten wiedermal bis zu 100 Menschen aller Altersklassen zeigen, wie notwendig ein Ort für freie Entfaltung sowie Kultur (in der Innenstadt) ist. So versammlten sie sich spontan zu einer kleinen Tanzeinlage die, die Forderung nach einem neuen Standort für den Spartacus und die Sozio- Kulturelle Szene untermauern sollte. Ab ca. 12.00 Uhr Mittags war auf Transparenten die Forderung eines neuen Standortes im ehem. Minsk, wie>>>"Ihr wisst was ihr wollt also nehmt es euch zu" div. Vertreter der Stadtfraktionen---Politiker wir nehmen euch beim Wort.<<<

*ÜBRIGENS:*

Am 10.09.2008 findet ab 13:00 Uhr die letzte Stadtverordnetenversammlung vor der Kommunalwahl statt. In dieser StaVo wird es einen Antrag zum Verkauf des Kunstspeichers in der Zeppelinstraße und dem Reinvestieren des Verkaufsgewinns zu Gunsten der Wiederinstandsetzung des Minsk geben. Dieser Antrag ist der erste große Schritt für einen neuen Raum für den Spartacus.

Darum kommt alle recht zahlreich am Mittwoch ab 12.30 Uhr zum Bürgerhaus / Rathaus (Friedrich-Ebert-Str.79/81) und zeigt der Stadt was wir wollen und wie viele wir sind!

Freunde des Spartacus

Fotos:









Montag, 8. September 2008

Meine​ Stadt​ stirb​t?​ Oder doch liebe​r vorhe​r den Spart​acus ins Minsk​ lasse​n?​

In Potsdam tummelt sich eine vielseitige freie Kultur- und Polit-Szene, welche sich schon immer ihre Angebote selber schuf und dadurch ein sehr lebendiges Leben in dieser Stadt ermöglichte. Mit anderen Worten: unter dem Asphalt - da liegt der Strand!

Doch seit einigen Jahren wird für diese freie Szene die Luft zum Atmen immer enger. Viele Räume in denen eine Begegnung und ein Austausch möglich waren, werden geschlossen oder mit Auflagen versehen, welche entgegensetzt zu den Ansprüchen an eine lebendige Kulturlandschaft stehen. Besonders stark betroffen ist hier der Bereich der Jugendkultur. Mit einem Gefühl von „jung, wild und unsaniert“ stößt man schnell an Potsdams Grenzen.

Auch finden sich in der „www.schönerwohnen.de“-Politik der Stadt immer weniger Räume, welche nicht von vornherein durch Lärmbeschwerden und anderen Missmut der dort lebenden AnwohnerInnen bedroht sind.

Einer der jüngsten Verluste der selbstverwalteten Potsdamer Kulturszene ist das Veranstaltungshaus Spartacus. Initiiert vom Lindenpark und später unter eigener Regie weitergeführt, hat das Projekt Spartacus ein extrem vielseitiges Angebot kreiert. Hier haben sich ambitionierte junge Menschen getroffen und alternative Kultur lebbar gemacht. Hierarchie-frei, transparent und selbstverwaltet ist dabei das Motto gewesen und das Experiment Spartacus konnte uns allen zeigen – es funktioniert.

Und obwohl der Spartacus in der Vielfältigkeit seiner Möglichkeiten und Veranstaltungen scheinbar das Herz von vielen Menschen getroffen zu haben schien, war an ein Erhalt des Hauses nicht zu denken. Die von Sachzwängen geleiteten kulturpolitischen Entscheidungen führten zum Wegbruch einer der wichtigsten Veranstaltungsorte der Jugendkulturszene Potsdams.

Seit dem sehen wir zu, wie sich die Entscheidungsträger der Stadtpolitik in Sachen Jugendkultur und die Räume dafür um Kopf und Kragen reden und offensichtlich beim diesem Thema eher in einem Handlungskoma feststecken.

Dieses Koma möchten wir mit klaren Forderungen an die Stadt Potsdam durchbrechen! Hier existiert eine Szene, welche sich selbstverwaltet und ohne Verwertungszwänge Ihre eigenen kulturellen und sozialen Freiräume gestaltet. Diese Szene braucht Räume um sich zu entfalten.

Wir sind ein lebendiger Teil Potsdams und ein wichtiger Teil für eine pulsierende, vielseitige Kulturlandschaft!

Am 10.09.2008 findet ab 13:00 Uhr die letzte Stadtverordnetenversammlung vor der Kommunalwahl statt. In dieser StaVo wird es einen Antrag zum Verkauf des Kunstspeichers in der Zeppelinstraße und dem Reinvestieren des Verkaufsgewinns zu Gunsten der Wiederinstandsetzung des Minsk geben. Dieser Antrag ist der erste große Schritt für einen neuen Raum für den Spartacus.

Darum kommt alle recht zahlreich am Mittwoch um 12.30 Uhr zum Bürgerhaus / Rathaus (Friedrich-Ebert-Str.79/81) und zeigt der Stadt was wir wollen und wie viele wir sind!

„Ihr wisst, was Ihr wollt, also nehmt es euch!“ (div. Stadtfraktionen am 28.08.08)

Samstag, 30. August 2008

Aktionsbericht: Strassenparade in Potsdam

Mit ziemlicher Verspätung nun also auch ein Aktionsbericht von uns. Am frühen Nachmittag, gegen 16.00 Uhr startete ein Umzug der auf die Missstände in der Stadt aufmerksam machen wollte. Den knapp 80 bis 90 Teilnehmer_innen ging es vor allem darum, die alternative Party- & Jugendkultur fernab von Waschhaus und Speicher, bis hin zu alternativen Lebensräumen zu erhalten.
So starteten die Teilnehmer_innen am Platz der Einheit mit einem selbstgebastelten Lautsprecherwagen, aus welchem ununterbrochen tanzbare Musik zu hören war, was sich bei den meisten in schwungvolle Bewegungen umsetzte. Von dort aus ging es durch Potsdams „Touristenmeile“, der Brandenburger Straße wo es überwiegend positive Resonanz gegenüber den Tanzenden gab. Am Rande der Veranstaltung wurden zudem Flugblätter verteilt, die auf den Inhalt und die Forderungen eingingen.
Auf einem Fronttransparent war ein Spruch zu lesen, gegen das aufkeimende „preussische Disneyland“. Nach einer kurzen Pause bewegte sich die Gruppe, die Charlottenstraße zurück Richtung Platz der Einheit über den Bassinplatz zum sog. „Holländischen Viertel“. Die eingesetzten Beamten, die zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort waren, um die unangemeldete Veranstaltung zu begleiten, regelten den Verkehr, bis hin zum „Heiligen See“, wo bei Sonnenuntergang und angenehmer Musik der Tag ausgeklungen wurde. Insgesamt bewerten wir die Aktion als erfolgreich und als hoffentlich guten Auftakt für weitere kreative Aktionen...

PNN-Artikel vom 04.08.2008: Spontane "Parade" Jugendlicher

Einige Impressionen:



Freitag, 1. August 2008

Kulturfriedhof?!

Kulturfriedhof?!

Statusbericht aus der Landeshauptstadt. Die Potsdamer Jugend ist aufgebracht. Spartacus Weg. Uhlandstrasse bedroht. Freiraum wird Nullraum. Vor fast zwanzig Jahren haben junge Leute in der Schiffbauergasse die Türen aufgemacht und sich versammelt für Kultur und Leben. Heute ist die Sanierung fast abgeschlossen, der Ort gefühlt entlebt. Dieser Kulturstandort kann kein Standort für Kultur sein. Aktuell soll nun auch noch das Fischhaus dem Bagger weichen. Es ist Symbol für eine Heute nur noch schwer lebbare Freiheit, um die es nun zu kämpfen gilt. Unsere Stadt stirbt. Der Markt kolonisiert das Innerste des Menschen. Natürlich müssen alle von irgend etwas leben, aber ,Kultur' - und Begegnungsstätten, die von vornerein dem Profitstreben unterworfen sind, sind immer auch Orte und Räume, um Regeln gemeinsamer Aktivität selbst aufstellen zu können. Ideen brauchen Platz. Da bis jetzt eine adäquate Unterstützung seitens der Verantwortlichen der Stadt ausgeblieben ist, nehmen wir die Sache selbst in die Hand ...

Darum kommt morgen am Samstag den 02.08.08 um 15Uhr zum Platz der Einheit in Potsdam und startet mit uns einen Open-Air-Strassen-Rave der Superlative mit Mukke auf Rädern! Lasst uns tanzen...


Eine Initiative vom Projekt "Kulturfriedhof" und "Freunde des Spartacus"

kulturfriedhof.blogspot.com